Dienstag, 10. September 2013

HALB ALP – HALB ANGST 2


Am helllichten Tag ist es episches Wetter. Uns gelüstet nach einer Schlacht auf der Ebene, etwas Großartiges zum Beispiel. Ein paar Tagesmenschen bewegen sich auf der Ebene hin und her, sie sind jederzeit sichtbar, wandelnde Stifte mit farbigen  Sportjacken. Stäbchen und Zapfen, daraus ist die Retina gebaut, referiere ich in mich hinein, einzelne Stäbchen sind entwischt und meinen nun, sie könnten autonom auf der Hochebene herumspazieren. Fehlt dir eine Farbe im Auge oder ein Licht im Kopf? Alles geht immer nicht auf, man will etwas sagen und dann etwas dazu, meist aber sollte man es dabei belassen, was man wollte, es nur wollen und nichts weiter. Mir fehlt das Licht im Kopf ganz eindeutig, hier scheint es mir grell entgegen und sogar der alte, weisse Gaul wirkt hell und klar, im Kopf bleibt eine gewisse Restdunkelheit, trotz Pferd, trotz Licht, trotz der Bereitschaft die Augen weit aufzusperren, damit es hell wird im Schädel. Der Wind weht fast schon pubertär, er bläst hart, kein Sonntagsfick oder Sonntagswunschfick, er nimmt uns alles und jedes und lässt uns mit geröteten Backen zurück. Zwei Gespensterhelden flattern am Ort der Kraft, Krafthelden, transparente Ovomaltine mit transparenten Körpern darum herum, du sagst das Cola hier ist Wasser aus der Quelle mit Colageschmack, man zahlt nur für den Namen und wir dreschen mit Sonnenschirmen aufeinander ein. Ehre dem Epos, Ehre der Musik. Aber wie viel Ehre ist noch übrig, wenn man in einen einsamen Skischuh singt, ist das ortsbezogen oder einfach notgedrungen? Lange Irrfahrten zwischen Frühstücksflocken und Kaffeerahm, Angst um den Ruf oder eher Angst vor der Stille ohne einen Ruf, der Berg ruft seinen Senf dazu und die Spalten dort, die Löcher in der Felswand, das sind die Nistplätze der Echos. Also…Ausser dir hat das hier keiner so aufgefasst, gell das weißt du schon. Diese Ebene ist ernst zu nehmen, sagen einige, sie wissen wovon sie reden, die einen, weil sie hier schon Winter erlebt haben, in denen sie ganze Iglus mit Huskyhunden dekoriert hatten, bis zu zwanzig Hunde in einem Iglu, das hält warm und trotzdem hat man seine Ruhe...Wo war ich? Die anderen, weil sie Ebenen schon theoretisch behandelt haben und auch Parallelebenen dieser Ebenen, das ist eben schon wichtig, aber zurecht darf man auf den Workstart warten, weil ohne Work no Vision. Heute schon bin ich bis zu diesem Wort vorgeprescht, ein Hauch von Countdown in der Halfpipe to Heaven.

Sarah Elan Müller




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