Mittwoch, 11. September 2013

HALB ALP - HALB ANGST 3

Und dieser Hagebuttentee besteht hauptsächlich nicht aus Tee, sondern Kernobst. Ob Kunst eigentlich nur gut ist, wenn nicht jeder sie macht? Das ist schwer zu sagen, aber vielleicht ist es eine Überlebensfrage, ab heute wollen wir nicht mehr Atmen, weil das macht ja jeder… Und wenn nicht Ideologie, was dann? Anspruch? Und wenn der Verzicht auf Atemluft dann Kunstanspruch geltend macht, wird’s heikel. Aber hier hat es zum Glück genug Luft für alle. Mitten in dieser Luft hängt eine Bedrohung oder etwa nicht. Oder? Was auch immer wird sich darin verheddern, was auch immer ist hier von grossem Interesse, was auch immer wird sogar ziemlich ausgeschöpft, wenn du weißt, was ich meine. Ein Stachelmahnmal für die Tagesmenschen wartet auf den ersten Riss. Ein paar scheue Risse hat es schon bei seiner Verwicklung in seine eigenen Angelegenheiten getan, in den Overall eines Helikoptermechanikers. (Lust auf luftige Höhen?) Overall auf der Ebene, ist überall, ein Fels aber ist nur einmal nicht dort, wo er immer ist, und danach wieder Ewigkeiten unbewegt. Der Steilwand ist ihr einziger goldener Zahn ausgefallen, aus Wut darüber hat sie noch ein paar Brocken hinterher geworfen. Mit der emotionalen Kälte ausgefallener Zähne werden wir heute vom Himmel bespielt, Schnee und Wind, Spiegelbilder, Lug und Trug und doch bleibt alles erkennbar, eine kleine Irritation lässt den Menschen nicht einmal blinzeln, es blinkt und zappelt Licht auf den Passanten, nur das weisse Pferd und die Putzfrau bemerken den Unterschied. Ich fege Strohhalme mit einem Strohbesen, dem Unterschied zuliebe, denke Zen, denke Beat, denke Versenkung in Arbeit oder Fieber in der Musik. Each brush with the broom causes another draft of air, causes another straw to move and lay itself right where I just swept. I learn to sweep gently, with the right amount of force, and I start to hear the floor talking to me about the treatment it’s been experiencing. I can identify with the floor in a barn more easily than with what they call us, the humans, the artists, the agile beings with skin wrapped around them. Diese Haut hält nicht mehr zusammen, als was wir selbst aushalten, die Jäger sind im Tal, sagst du und du denkst nicht daran deine Haut zu retten. Das Tier entflieht direkt in den Himmel und wir halten es nicht fest, nur ein Dokument, nur ein Fuss ohne Tier, nur eine Idee aber bereits setzt sich darauf ein feiner Film, die heisse Milch kühlt auf unangenehmste Weise ab, wir hoffen, dass es unseren Ideen besser ergeht. Gib den Zucker rüber, dieses Gebräu ist einfach, ähm, etwas, too much. 

Sarah Elan Müller

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